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Studienweg Deutsch 4 Hörtexte
Lektion 1
Ü8 Familie Gültig – Isabella und Tobias, die Kinder
Isabella, die Tochter
Ich bin tolerant erzogen worden, durfte ausgehen, in die Disco und zu Partys und so, wenn ich wollte. Ich konnte auch meine Freunde selbst aussuchen. Nur bei Freunden übernachten darf ich erst, seit ich 18 bin. Da hätten meine Eltern mich ja nicht kontrollieren können. Aber das war schon o.k. Doch mit 17, vor eineinhalb Jahren, habe ich mir diese Punk-Frisur zugelegt und da gab es anfangs manchmal Krach, vor allem mit meiner Mutter. Sie meint, ich hätte mich in meiner ganzen Art verändert. „Du musst lernen, dich anzupassen!“, sagt sie immer. Mein Vater sieht das weniger prinzipiell. Er meint, meine Frisur und meine etwas unkonventionellen Klamotten schaden mir im Beruf. Dabei habe ich mit meinen Kunden und mit meiner Chefin eigentlich keine Probleme. Ich bin Verkäuferin in einer Boutique für junge Mode. Ich habe mich, glaube ich, nicht verändert. Ich wollte mich schon immer von den anderen unterscheiden, ich meine äußerlich, meinen eigenen Stil haben. Die Anpassung kommt früh genug. Gut finde ich, dass meine Eltern unsere Privatsphäre respektieren, meine und die von meinem Bruder. Obwohl Tobias erst 15 ist. Sie gehen nicht in unsere Zimmer oder an unsere Computer, um herumzuschnüffeln. Trotzdem möchte ich bald eine eigene Wohnung haben.
Tobias, der Sohn
Ich bin ganz anders als meine Schwester. Ich finde, der geht es viel zu sehr um Äußerlichkeiten. Bis die mit dem Frisieren fertig ist, vergeht bestimmt eine halbe Stunde. Und besonders gut finde ich ihren Punk-Stil auch nicht. Aber das ist ihre Sache. Meine Mutter ist oft ungerecht. Immer muss ich im Haushalt mehr tun als Isabella. Und dann das Problem Ordnung. Es gibt doch Wichtigeres als eine aufgeräumte Wohnung. Immerhin kann ich in meinem Zimmer herumliegen lassen, was ich will. Aber nur da. Das akzeptieren meine Eltern, auch wenn sie es nicht gut finden. Positiv finde ich auch, dass sie sich sehr um mich kümmern. Sie wollen wirklich mein Bestes. Aber sie sagen immer, dass sie mich besser kennen als ich mich selbst. Das glaube ich nicht. Und für meinen Vater zählt eigentlich nur der berufliche Erfolg. Sie gehören zu einer anderen Generation. Wir haben heute andere Interessen als die Leute früher. Ich bin z.B. in einer Umweltschutzgruppe. Wir machen ein grüne Website für unser Gymnasium und machen auch Veranstaltungen. Das ist für mich wichtig, auch wenn es viel Zeit kostet. Aber da lerne ich bestimmt mehr, als wenn ich immer nur an gute Noten denke. Meine Eltern denken leider kaum an Umweltschutz. Überhaupt sind sie, genauso wie meine Schwester, ziemlich unpolitisch.
Ü15 Familie Gültig – Roswitha und Bernd, die Eltern
Roswitha, die Mutter
Im Moment habe ich mehr Negatives als Positives über meine Kinder zu sagen. Es ist die ganze Einstellung. Ordnung, Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme, das sind für sie Fremdwörter. Tobi hat nur seine Umweltprojekte im Kopf. Da ist er voll dabei. Aber wenn er mal was im Haushalt machen soll, gibt es Krach. Und für Isabella gibt es nicht Schlimmeres als Anpassung. Das sieht man schon an ihrem Punk-Look. Na ja, so eine richtige Punkerin ist sie nicht, aber sie weiß einfach noch nicht, dass das Leben oft nicht leicht ist, dass man auf die anderen Rücksicht nehmen muss. Das gilt für beide. Ich finde sie ziemlich egoistisch, zur Zeit jedenfalls. Gut dabei ist, dass sie sehr selbstbewusst sind. Und ehrlich sind sie auch. Lieb können sie auch sein, wenn sie wollen.
Bernd, der Vater
Unordentlichkeit und Unpünktlichkeit sind Seiten an den Kindern, die ich sehr negativ finde. Das Aussehen meiner Tochter stört mich überhaupt nicht. Aber für sie selbst hat es Nachteile. Wenn sie im Beruf Erfolg haben will, darf sie nicht als Außenseiterin herumlaufen. Und Tobi ist vielleicht noch zu jung, um zu wissen, worauf es im Leben ankommt. Sein Engagement für die Umwelt finde ich gut. Wenn nur die schulischen Leistungen nicht darunter leiden würden. Man muss schon was leisten, wenn man vorankommen will. Immerhin können wir über alles offen sprechen. Über fast alles. Die Kinder sollen ja auch ihren persönlichen Bereich haben. Nein, von autoritärer Erziehung halte ich nichts.
Lektion 2
Ü1 Frauen sind flexibler.
Deutschland: Herr Professor Hurrelmann, konnten Sie in Ihrer Studie Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen feststellen?
Hurrelmann: Auffallend ist in allen Studien die größere Flexibilität und geschicktere Lebensführung der jungen Frauen. Die haben gewaltig aufgeholt. Sie reagieren auf die Unsicherheit der Gegenwart mehrheitlich mit einer produktiveren Haltung.
Deutschland: Was hat man unter der produktiveren Haltung der jungen Frauen zu verstehen?
Hurrelmann: Zum Beispiel: Mädchen sind inzwischen deutlich erfolgreicher in der Schule als Jungen und investieren hier an der richtigen Stelle. Es ist ganz klar, dass sie in unserer Leistungsgesellschaft dadurch Vorteile haben. In den Hauptschulen sammeln sich die Männer und in den Gymnasien sind wir bald bei 60 Prozent Mädchen. Auch an den Hochschulen sind schon mehr Studentinnen als Studenten. Für Deutschland ist das eine sensationelle Entwicklung. Bis zur Jahrtausendwende sah es gar nicht danach aus.
Deutschland: Wird sich künftig die Rolle der Frauen noch deutlicher verändern?
Hurrelmann: Ja, bestimmt. Die Bereitschaft der jungen Frauen, in Leistung und Beruf zu investieren, führt dazu, dass sie heute zu etwa 80 Prozent berufstätig sein und bleiben wollen – und damit auch ein Familienleben verbinden möchten. Auf verschiedenen Gebieten Leistung bringen und durch gute Ausbildung verschiedenen Aufgaben gewachsen zu sein: Das ist ein modernes, flexibles Rollenkonzept
Deutschland: Und wo bleiben die Männer?
Hurrelmann: Viele junge Männer machen den Fehler, an der traditionellen Männerrolle, der Rolle von Machos, festzuhalten. Eine völlig veraltete Vorstellung! Sie lernen einen Beruf, stehen dort ihren Mann, den Rest machen die Frauen. Und dann kommt eine Krise, Arbeitslosigkeit, Krankheit, und sie wissen nicht mehr weiter, stehen vor dem Nichts. Wir brauchen heute eine gezielte Männerförderung, die Jungen brauchen Nachhilfe darin, ihre Männerrolle flexibel zu definieren.
Lektion 3
Ü10 Der Inspektor lernt Newton kennen.
Teil 1
Newton: Sir Isaak Newton.
Inspektor: Kriminalinspektor Richard Voß. (...)
Newton: Erfreut. Sehr erfreut. Wirklich. (...) Darf ich fragen, was hier passiert ist?
Inspektor: Schwester Irene Straub wurde erdrosselt. (...)
Newton: Schrecklich.
Inspektor: Von Ernst Heinrich Ernesti. (...)
Newton: Dieser Ernesti. Ich bin ganz durcheinander. Wie kann ein Mensch nur eine Krankenschwester erdrosseln!
Inspektor: Dabei haben Sie ja auch eine Krankenschwester erdrosselt.
Newton: Ich?
Inspektor: Schwester Dorothea Moser. (...)
Newton: Aber das ist doch etwas ganz anderes, Herr Inspektor. Ich bin schließlich nicht verrückt. (...) Sie liebte mich, und ich liebte sie. Das Problem war nur so zu lösen.
Inspektor: Problem?
Newton: Meine Aufgabe besteht darin, über Physik nachzudenken, nicht eine Frau zu lieben.
Inspektor: Verstehe.
Newton: Dazu kam noch der enorme Altersunterschied.
Inspektor: Sicher. Sie müssen ja weit über 200 Jahre alt sein.
Newton schaut ihn verwundert an.
Newton: Wieso?
Inspektor: Nun, als Newton -
Newton: Sind Sie nun verrückt, Herr Inspektor, oder tun Sie nur so?
Inspektor: Hören Sie –
Teil 2
Newton: Sie glauben wirklich, ich sei Newton?
Inspektor: Sie glauben es ja.
Newton schaut sich misstrauisch um.
Newton: Darf ich Ihnen ein Geheimnis anvertrauen, Herr Inspektor?
Inspektor: Selbstverständlich.
Newton: Ich bin nicht Sir Isaak. ich gebe mich nur als Newton aus.
Inspektor: Und weshalb?
Newton: Um Ernesti nicht zu verwirren.
Inspektor: Verstehe ich nicht.
Newton: Im Gegensatz zu mir ist Ernesti doch wirklich krank. Er glaubt, Albert Einstein zu sein.
Inspektor: Was hat das mit Ihnen zu tun?
Newton: Wenn Ernesti erfährt, dass ich in Wirklichkeit Albert Einstein bin, das wäre doch sicher schlimm für ihn.
Inspektor: Sie wollen damit sagen -
Newton: Jawohl. Der berühmte Physiker und Begründer der Relativitätstheorie bin ich. Geboren am 14. März 1879 in Ulm.
Der Inspektor steht etwas verwirrt auf.
Inspektor: Sehr erfreut.
Newton steht ebenfalls auf.
Newton: Nennen Sie mich einfach Albert.
Inspektor: Und Sie mich Richard. (...)
Newton: Richard.
Inspektor: Albert?
Newton: Nicht wahr, Sie ärgern sich, mich nicht verhaften zu dürfen.
Inspektor: Aber Albert.
Newton: Möchten Sie mich verhaften, weil ich die Krankenschwester erdrosselt oder weil ich die Atombombe ermöglicht habe?
Inspektor: Aber Albert. (...)
Newton: Leben Sie wohl.
Inspektor: Leben Sie wohl, Albert.
(...)
Die Tür von Zimmer Nr. 2 öffnet sich und Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd kommt heraus. (...)
Ärztin: Sie haben sich mit Newton unterhalten?
Inspektor: Ich entdeckte etwas.
Er setzt sich aufs Sofa.
Ärztin: Gratuliere.
Inspektor: Newton hält sich in Wirklichkeit auch für Einstein.
Ärztin: Das erzählt er jedem. In Wahrheit hält er sich aber doch für Newton.
Inspektor: (verblüfft) Sind Sie sicher?
Ärztin: Für wen sich meine Patienten halten, bestimme ich. Ich kenne sie weit besser, als sie sich selbst kennen.
Lektion 4
Ü15 Typisch schweizerisch?
Kurztext 1
A: Meine Hobbys? Na, im Winter natürlich Schifahren. Aber das ist ja eigentlich mein Beruf. Ich habe eine eigene Schischule. Und sonst? Politik, seit ich für die Schweizerische Volkspartei in die Gemeindeversammlung gewählt worden bin.
Kurztext 2
B: Also, dass die Beatrice von den Breitenmosers schon wieder einen neuen Freund hat! Na, und in der Kirche hab ich die auch noch nie gesehen. Ich hab gehört, sie soll sogar ausgetreten sein, aus der Kirche. Also bei meiner Tochter gäb's so was nicht. Ich war mit meinem Fred schon zusammen im Kindergarten. Und als wir 20 waren, haben wir halt geheiratet, da gab's keinen anderen Freund mehr. Ob ich glücklich bin? Na, man nimmt's, wie es kommt.
Kurztext 3
C: Wie? Was haben S' g’sagt? Tut mir leid, ich versteh nur Deutsch.
Kurztext 4
D: Von nichts kommt eben nichts. Sehen Sie, ich bin jetzt seit 23 Jahren bei der Bank, habe es bis zum Abteilungsleiter gebracht. Hab' einen Mercedes, und meiner Frau habe ich gerade einen Golf gekauft, zum Einkaufenfahren und so. Unser Haus steht ja außerhalb von Zürich, schön ruhig am Waldrand. Lesen? Nein, dazu haben wir keine Zeit. Bei meiner Position als Abteilungsleiter, da hat man Verantwortung, da sitze ich oft noch nach Mitternacht über den Akten.
Lektion 5
Ü12 Frau Holtz, ich hätte da eine Frage.
BB– Bibliotheksbenutzer TH– Tabea Holtz
Teil 1
BB Entschuldigung, darf ich Sie etwas fragen?
TH Ja bitte. Was möchten Sie denn wissen?
BB Ich suche Bücher für eine Hausarbeit über die Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Deutschland.
TH Da haben wir sicher was. Schauen wir mal in der Systematik nach. – Sehen Sie, hier: Die Sozialwissenschaften haben die Ziffer 3 und die Wirtschaft die 33. Und hier unter 339 Handel. Internationale Wirtschaftsbeziehungen. Weltwirtschaft, da finden Sie bestimmt etwas zu Ihrem Thema.
BB Ja, und wo ..?
TH Wo die Bücher stehen? – Ach, kommen Sie mit, ich zeig’s Ihnen. – Hier also haben wir die Wirtschaft und in dem Regal dort alle Bücher mit der Signatur 339. Schauen Sie mal, da ist ein Buch Chinesisch-deutsche Wirtschaftsbeziehungen, das ist doch genau Ihr Thema.
BB Ja, das ist wunderbar. Kann ich das Buch ausleihen?
TH Natürlich, wenn Sie einen Benutzerausweis haben.
BB Habe ich. – Aber, entschuldigen Sie, ich muss natürlich diese Wirtschaftsbeziehungen in einen größeren Zusammenhang stellen. Wo finde ich denn Bücher zur Wirtschaftsentwicklung in der Bundesrepublik?
TH Na, da schauen Sie doch mal in diesem Regal da nach. Das sind die Bücher mit der Signatur 33(091) Wirtschaftsgeschichte.
BB Ach ja, hier – Geschichte der deutschen Wirtschaft im 20. Jahrhundert, herausgegeben von Reinhard Spree. Von dem Buch habe ich schon gehört. Da hat es sich wirklich gelohnt, dass ich zu hierher gekommen bin.
TH Sie hätten sich aber auch zu Hause über unsere Bücher informieren können.
BB Ja? Aber wie denn?.
Teil 2
TH Gehen wir mal zum Computer dort am Eingang, ich zeig’s Ihnen. – So, zuerst schlagen Sie die Webseite unseres Instituts auf, www.goethe.de/peking, Peking in der deutschen Schreibweise mit P-e-k, nicht in Pinyin. Dann sehen Sie da oben links unter Schnelleinstieg das Wort Bibliothek. Das klicken Sie an. – Da haben wir schon unsere Bibliotheksseite. Hier ist der Link Online-Katalog. – So, das ist die Suchmaske.
BB Und da kann ich unter Stichwort eingeben Wirtschaft Deutschland China?
TH Das ist sicher zu speziell. Das Stichwort muss im Titel vorkommen. Versuchen wir’s mal mit Wirtschaftsbeziehungen. – Ja, sehen Sie, da haben Sie das Buch Chinesisch-deutsche Wirtschaftsbeziehungen. Aber Sie können auch einfach nur Wirtschaft eingeben. Das ist natürlich sehr allgemein und ... – na ja – da kommen wir gleich auf über hundert Treffer. Aber die sind eigentlich schnell durchgeblättert. Bestimmt finden Sie da noch ein paar andere Medien, die Sie brauchen können.
BB Schön. Und wenn ich einen Autor eingebe?
TH Probieren Sie es doch mal selbst.
BB Günter Grass, der Nobelpreisträger, der interessiert mich. Ich schreibe also Günter Grass ins Suchfeld Autor.
TH Grass genügt, in unserer Maske besser nur Nachnamen.
BB Aha. – Toll, 32 Treffer. Sie haben also 32 Bücher von Günter Grass?
TH Nicht nur Bücher. Darunter sind auch andere Medien.
BB Alles klar. Vielen Dank, Sie haben mir wirklich sehr geholfen.
TH Das ist doch unser Job hier. Und außerdem helfe ich gern. Kommen Sie ruhig wieder zu mir, wenn Sie noch Fragen haben.
Lektion 6
Ü7 Nicht erkennen und verwechseln
1. Szene
A: Verzeihung, Sie kommen mir so bekannt vor. Sind Sie nicht Holger Bernd?
B: Nein, mein Name ist Karl Lagerfeld.
A: Ach, da habe ich Sie verwechselt. Entschuldigung.
2. Szene
A: Ja so was! Grüß dich! Ja so ein Zufall! Dass ich dich hier treffe!
B: Entschuldigung, kennen wir uns?
A: Ja, ich denke ... Ach, Sie sind nicht ...? Oh, Verzeihung, ich habe Sie mit jemandem verwechselt. Tut mir sehr leid.
B: Macht doch nichts. Auf Wiedersehen.
A: Auf Wiedersehen. Und nochmals Entschuldigung.
3. Szene
A: Darf ich vorstellen? Herr Professor Friedrich – und das ist ...
B: Aber wir kennen uns doch schon. Guten Tag, Herr Friedrich.
C: Guten Tag. Aber – entschuldigen Sie – haben wir uns schon einmal gesehen?
D: Ja sicher, auf der Germanistenkonferenz in Beijing. Ich bin Albert Glaser.
C: Ach ja, Herr Glaser. Entschuldigen
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