1、Es war einmal ein Einsiedler, der lebte in einem Walde an dem Fue eines Berges und brachte seine Zeit in Gebet und guten Werken zu, und jeden Abend trug er noch zur Ehre Gottes ein paar Eimer Wasser den Berg hinauf. Manches Tier wurde damit getrnkt und manche Pflanze damit erquickt, denn auf den Anh
2、hen weht bestndig ein harter Wind, der die Luft und die Erde austrocknet, und die wilden Vgel, die vor den Menschen scheuen, kreisen dann hoch und suchen mit ihren scharfen Augen nach einem Trunk. Und weil der Einsiedler so fromm war, so ging ein Engel Gottes, seinen Augen sichtbar, mit ihm hinauf,
3、zhlte seine Schritte und brachte ihm, wenn die Arbeit vollendet war, sein Essen, so wie jener Prophet auf Gottes Gehei von den Raben gespeiset ward. Als der Einsiedler in seiner Frmmigkeit schon zu einem hohen Alter gekommen war, da trug es sich zu, da er einmal von weitem sah, wie man einen armen S
4、nder zum Galgen fhrte. Er sprach so vor sich hin jetzt widerfhrt diesem sein Recht. Abends, als er das Wasser den Berg hinauftrug, erschien der Engel nicht, der ihn sonst begleitete, und brachte ihm auch nicht seine Speise. Da erschrak er, prfte sein Herz und bedachte, womit er wohl knnte gesndigt h
5、aben, weil Gott also zrne, aber er wute es nicht. Da a und trank er nicht, warf sich nieder auf die Erde und betete Tag und Nacht. Und als er einmal in dem Walde so recht bitterlich weinte, hrte er ein Vglein, das sang so schn und herrlich; da ward er noch betrbter und sprach wie singst du so frhlic
6、h! dir zrnt der Herr nicht: ach, wenn du mir sagen knntest, womit ich ihn beleidigt habe, damit ich Bue tte und mein Herz auch wieder frhlich wrde! Da fing das Vglein an zu sprechen und sagte du hast unrecht getan, weil du einen armen Snder verdammt hast, der zum Galgen gefhrt wurde, darum zrnt dir
7、der Herr; er allein hlt Gericht. Doch wenn du Bue tun und deine Snde bereuen willst, so wird er dir verzeihen. Da stand der Engel neben ihm und hatte einen trockenen Ast in der Hand und sprach diesen trockenen Ast sollst du so lange tragen, bis drei grne Zweige aus ihm hervorsprieen, aber nachts, we
8、nn du schlafen willst, sollst du ihn unter dein Haupt legen. Dein Brot sollst du dir an den Tren erbitten und in demselben Hause nicht lnger als eine Nacht verweilen. Das ist die Bue, die dir der Herr auflegt.Da nahm der Einsiedler das Stck Holz und ging in die Welt zurck, die er so lange nicht gese
9、hen hatte. Er a und trank nichts, als was man ihm an den Tren reichte; manche Bitte aber ward nicht gehrt, und manche Tre blieb ihm verschlossen, also da er oft ganze Tage lang keinen Krumen Brot bekam. Einmal war er vom Morgen bis Abend von Tre zu Tre gegangen, niemand hatte ihm etwas gegeben, niem
10、and wollte ihn die Nacht beherbergen, da ging er hinaus in einen Wald und fand endlich eine angebaute Hhle, und eine alte Frau sa darin. Da sprach er gute Frau, behaltet mich diese Nacht in Euerm Hause. Aber sie antwortete nein, ich darf nicht, wenn ich auch wollte. Ich habe drei Shne, die sind bs u
11、nd wild, wenn sie von ihrem Raubzug heim kommen und finden Euch, so wrden sie uns beide umbringen. Da sprach der Einsiedler lat mich nur bleiben, sie werden Euch und mir nichts tun, und die Frau war mitleidig und lie sich bewegen. Da legte sich der Mann unter die Treppe und das Stck Holz unter seine
12、n Kopf. Wie die Alte das sah, fragte sie nach der Ursache, da erzhlte er ihr, da er es zur Bue mit sich herumtrage und nachts zu einem Kissen brauche. Er habe den Herrn beleidigt, denn als er einen armen Snder auf dem Gang nach dem Gericht gesehen, habe er gesagt, diesem widerfahre sein Recht. Da fi
13、ng die Frau an zu weinen und rief ach, wenn der Herr ein einziges Wort also bestraft, wie wird es meinen Shnen ergehen, wenn sie vor ihm im Gericht erscheinen.Um Mitternacht kamen die Ruber heim, lrmten und tobten. Sie zndeten ein Feuer an, und als das die Hhle erleuchtete und sie einen Mann unter d
14、er Treppe liegen sahen, gerieten sie in Zorn und schrien ihre Mutter an wer ist der Mann? haben wirs nicht verboten, irgend jemand aufzunehmen? Da sprach die Mutter lat ihn, es ist ein armer Snder, der seine Schuld bt. Die Ruber fragten was hat er getan? Alter, riefen sie, erzhl uns deine Snden. Der
15、 Alte erhob sich und sagte ihnen, wie er mit einem einzigen Wort schon so gesndigt habe, da Gott ihm zrne, und er fr diese Schuld jetzt be. Den Rubern ward von seiner Erzhlung das Herz so gewaltig gerhrt, da sie ber ihr bisheriges Leben erschraken, in sich gingen und mit herzlicher Reue ihre Bue beg
16、annen. Der Einsiedler, nachdem er die drei Snder bekehrt hatte, legte sich wieder zum Schlafe unter die Treppe. Am Morgen aber fand man ihn tot, und aus dem trocknen Holz, auf welchem sein Haupt lag waren drei grne Zweige hoch emporgewachsen. Also hatte ihn der Herr wieder in Gnaden zu sich aufgenommen.好莱坞